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Secret of the forest
CSA

Die Eingeborenen sagten: "Der Wald spricht in unsere Augen". Ich verstand nicht, was sie meinten, und warum ich für diese drei Nächte im Lager bleiben sollte. Es war eigentlich wie jeder langweilige Abend im Lager der Rhunga, welches vom dichten Wald umgeben war. Die Monde des Xenthos, welche an diesen drei Tagen voreinander standen und durch das Geäst wie der Regen funkelten, sahen immer noch genauso schön aus wie alle anderen Tage. Die Luft ist kalt und hat heute, in der zweiten Nacht der Khamlimah (= "sprechender Wald"), wie es die Eingeborenen nennen, wieder diesen seltsamen Geruch von verbranntem Bogaholz, welches immer so einen stechenden Geruch in der Nase verursacht.

Auch dieses Jahr wartete ich darauf, dass der Wald doch zu mir "sprechen" würde oder ich wenigstens durch das Heulen des Windes etwas zu hören bekomme - ich finde das immer zu lustig, wenn durch das Getose des Windes durch das Laub alle Dorfbewohner zusammenzucken und in engen Kreisen zusammenhocken. Sie schauen mich immer so komisch an, wenn ich mich über die Khalimah-Tage lustig mache. Doch dieses Jahr bleibe ich bestimmt nicht hier im Lager. Ich möchte einfach mal sehen, was denn passieren soll, wenn man einfach mal so in den Wald geht, an "bestimmten" drei Tagen.

Ich lief schon eine Stunde auf dem Pfad, den wir uns alle angelegt hatten, um eine bessere Orientierung im Wald zu bekommen und in den kalten Tagen unser Holz besser transportieren zu können. Klar hörte ich Geräusche um mich herum - was man nicht so alles hört, wenn man abends im Finstern durch einen Wald mit einer selbstgebauten Lampe läuft.

Es war also, wie ich es mir schon dachte, nichts los. Eben ein dunkler Wald in der Khalimah. Da mir so langsam kalt geworden ist, beschloß ich, wieder zurück zu laufen und mich im Lager weiter über die Dorfbewohner zu amüsieren.

Ich wollte mich gerade umdrehen um zurück zu laufen, als meiner Lampe ein heftiger Hieb versetzt worden war. Ich drehte mich um, doch da war nichts. Ich versuchte die Lampe wiederzufinden, denn so konnte ich gerade mal drei Meter fünfzig weit sehen. Doch schon bald merkte ich, dass es keinen Sinn mehr hat, weiter danach zu suchen, und lieber schnell ins Lager zu kommen.

Ich ging schneller und schneller und als ich plötzlich diese dumpfen Vibrationen der Erde vernahm, wollte ich auch gar nicht mehr wissen, was da in zirka 250 Metern Entfernung hinter mir war, und rannte noch schneller. Ich dachte mir nur: "Wie gut, dass ich bei der Jagd so gut aufgepasst habe, als es mir beigebracht worden ist, Geräusche zu lokalisieren und Ihre Entfernung zu bestimmen, um als eventuell auch mal Gejagter eines Tieres noch genug Zeit zu haben, um seine letzten Wünsche zu äußern."

Ich hatte jetzt nur noch einen Wunsch - Weg hier! Ich fühlte, dass es immer näher kam, doch konnte ich nicht feststellen, was es sein sollte. Plötzlich vernahm ich einen starken Stoß von hinten und fiel zu Boden.

Als ich aufwachte, lag ich in unserem Lager umringt von den Rhungas, welche meine Verletzungen am Arm und meinem Rücken versorgten. Ich erkannte Sie nur sehr schwach, doch ich fühlte den Schmerz auf meinem Handrücken und sah beim genaueren Betrachten meiner Hand ein Symbol, welches eingeätzt schien, und schlief dann ein.

CSA