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MS2001-Report
TS

Was so alles in meinem Postfach herumgammelt...

"Ansonsten wäre ich sehr an einem zweiten, völlig unabhängigen Report interessiert!"

Na so was, ich auch. ;)

"Es wäre schön, wenn dir dazu noch etwas einfällt. Ein paar kurze Anekdoten vieleicht?"

Sch...öne Bescherung - ich soll das selber schreiben! Na denn...

TS (hinter ihm bastiw)

Ostern hat mit Eiern zu tun. Entweder mit bunt angemalten, die im Garten versteckt sind, oder mit Steelers dicken Eiern. Letztere gibt's alljährlich in Fallingbostel, und nach längerer Überlegung entschied ich mich, letztere zu suchen. Ausgestattet mit dem üblichen partyerprobten Kompakt-PC (Wieso denkt jeder Spack, daß das ein Amiga sei?) und meinem Kultmonitor, der - oh Wunder - zum ersten Mal bei einer Party weder eine neue Macke noch sonstwas abbekam, sowie zwei Releases auf der Platte kam ich in Fallingbostel an.

Kompakt-PC von TS

Eines war sicher: Bekannte Szener werden genug da sein, ob die Mekka aber auch eine gute Party wird war dagegen eher fraglich, nachdem mich im Vorjahr einiges nicht gerade zu einem neuen Besuch ermuntert hat.

Zumindest die Security war (was allerdings schon bekannt war) wieder vertreten, erwies sich aber letztendlich als nicht so penetrant wie bei der MS2k.

Egal, schließlich war ich angekommen und suchte nach den CoPros/WildMaggern/wasauchimmer, die glücklicherweise leicht zu finden waren und mir ein Plätzchen reserviert haben. Mit den Worten "Na da bist du ja endlich" wurde ich auch schon freudig empfangen (Hä? Endlich? War immerhin 3 Stunden früher als geplant da...=). Nachdem der ganze Schrott ausgepackt war, konnte es losgehen. Das diesjährige Motto hieß "Demo Scene Olympics", repräsentiert durch ein altbekanntes C64-Spiel, das wohl auch die meisten nicht-C64er irgendwann mal vor langer Zeit gespielt hatten und ein nettes Deja-Vu brachte. Dazu gab es Musik von ApoptygmaBerzerk, welche gut paßte. Das diesjährige Auftauchen von Welle:Erdball wurde dagegen nicht von jedem begrüßt. Schlecht war es zwar nicht, aber ein Neuaufguß ihres letztjährigen Besuchs wird auch durch ein von ihnen vertontes Zefispiel nicht interessanter.

Welle:Erdball

Update verschenkte statt Ostereiern lieber Wurst, was an dieser Stelle jedoch nicht weiter kommentiert wird...

Der Rest des Abends verging mit Ritz und anderen NL-Codern, denen ich beim Leeren ihrer Biervorräte half. Später gab es auch noch dank des Einsatzens eines himmlischen Partikel-FX nachts um 3 eine Schneeballschlacht (huch, völlig dunkel da draußen), bei der einer unserer Mitspieler am Schluß in einem Entwässerungsgraben landete.

Einen Teil der Mekka verbrachte ich mit dem Fertigstellen des "pongdeluxe" 32k-Games, während MadMan fotografierend durch die Gegend wetzte und mados beschloß, das nächste WildMag mit auf der Party gemachten Interviews zu füllen, die an anderer Stelle nachzulesen sind.

Allgemein war es erfreulich, daß der am häufigsten gesehene Bildschirminhalt nicht aus Splatterspielen oder gesaugtem Zeugs bestand, sondern aus Quellcode. Allgemein waren nur noch vereinzelt unverbesserliche Gamer zu beobachten, Warez-Idioten waren dagegen durchaus vorhanden, auch wenn auf den FTP-Servern, abgesehen von einigen wenigen Demo-Archiven, fast nur Müll herumlag wie gammlige Spiele, Chartsgedudel und Billigpornos.

Irgendwie geriet auch mein Tool für den in den diesjährigen Beiträgen verwendeten Synthesizer auf einen FTP, was allerdings nicht weiter störte, da damit eh keiner ohne genaue Anleitung klar kommt - es ist eben ein typisches Codertool. Was dagegen störte, waren gelegentliche technische Probleme, einerseits, weil mein Plattenkabel etwas kaputt war und andererseits, weil am Hub einige Deppen bei jedem Netzwerkproblem planlos alle Kabel herausrissen.

Statt der Nullnummer vom letzten Jahr oder anderen Musikeinlagen gab es Scenionaire, Steelers Spezialversion des TV-Quizs. Die Mischung aus Szenethemen und der Satire einer Gameshow war auf jeden Fall sehenswert. Eher peinlich wirkte dagegen die mies animierte Figur, die als Comoderator auf der Leinwand diente und an eine dilettantische Kopie der Telefonreklame errinnerte.

Scenionaire, der Schauplatz Robert T-Online

Am darauffolgenden Abend gab es an derselben Stelle Lifecoding, bei der Sätze fielen wie "That's the problem with beeing drunk - you can still code, but have problems hitting the right keys" ... dem kann ich aus eigener Erfahrung nur zustimmen.

Bei der Wildcompo langweilten CrimsonJihad wieder mit dem Zertrümmern von PCs (würd mich nicht wundern, wenn das Video auf nem P3 mit Win2k gemacht worden ist...), ansonsten zog sich die Wildcompo bei weitem nicht so ewig lang hin wie letztes Jahr.

Die Musikcompos fielen aufgrund massiver Vorauswahl recht kurz aus, leider gab es jedoch bis kurz vor Schluß keine Möglichkeit, die Tracks selber anzuhören, so daß ich bei diesen auf das Voten verzichtete.

Die C64-Compos waren eher langweilig, abgesehen von den guten Grafiken einer Demo. Es ist nunmal nicht sonderlich interessant Effekte anzusehen, die auf dem PC (und auch Amiga) schon seit etlichen Jahren kalter Kaffee sind.

Ansonsten waren die Releases auf einem ordentlichen Standard, einen Meilenstein gab es dagegen nicht zu sehen. Als Geheimtip sei das 64k "Strepto" von Fuzzion zu erwähnen, das eine Atmosphäre, wie sie von der X-MIX-Serie bekannt ist, besitzt und einen guten Soundtrack aufweist, aber leider nur den letzten Platz erreichte (soviel zur Aussagekraft der abgegebenen Stimmen...).

Erfreulich zu sehen, daß anders als im Vorjahr keine nackten Tatsachen (errinnert sich eigentlich jemand an meinen letztjährigen Slogan "Techno statt Titten" ?) nötig sind, sondern die Compos das breite Interesse der Menge auf sich ziehen können.

Bei meinem 3.01k-Intro, welches einige Tage vor der Party aus vorhandenem Code zusammengepuzzelt wurde, hat man wohl vergessen, die Lautstärke hochzudrehen, zumindest hat so gut wie niemand etwas gehört, während ansonsten das Soundsystem einige dazu trieb, sich Korken in die Ohren zu stopfen.

Bei dem "pongdeluxe" 32k-Spiel hat zwar auf der akustischen Seite alles gestimmt, allerdings erwies sich das ganze auf dem Bigscreen als unerwartet düster. Der Unterschied zwischen einem hellen TFT und einem eher funzligen Beamer war doch wesentlich höher als erwartet... Der Endscroller und die Möglichkeit, es direkt von meinem Rechner herunterladen zu können haben es aber immerhin noch auf den vierten Platz retten können.

Die Democompos wurden aufgrund der unerwartet hohen Menge an Beiträgen länger als geplant, die Fast-Intro-Compo ganz auf den nächsten Tag verschoben. An diesem gab es auch von Vacuum die Einladung zur UC5.25" DD zu sehen, mit einer bekannten Zementmixersingenden Fadenpuppe und Scamps Happy-Hardcore-Mucke. =)

The Audience is listening

Auffallend war, wie viele am letzten Morgen noch munter waren. Ob dies an der weitaus entspannteren Atmosphäre in diesem Jahr lag oder daran, daß die Democompo so lang dauerte, läßt sich wohl nicht eindeutig klären...

Fazit: Jede Menge Leute getroffen (nicht umsonst war ich nach der MS etwas heiser), viel Spaß gehabt und anders als erwartet eine positive Entwicklung der Party im Vergleich zum Vorjahr.

TS