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Photoshop-Schnipsel
mados

Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften, die eindeutig als Zitat erkennbar sein sollen, stellt man im Allgemeinen gern als "Ausriss" dar, so wie hier zu sehen.

Das Letzte

Die simpelste Möglichkeit, diesen Effekt zu erzeugen, ist, es wirklich zu tun. Dazu muß man nur den Ausschnitt aus der Zeitung geschickt herausreißen und zusammen mit einem schwarzen Blatt Papier einscannen. Der schwarze Rand kann dann im Grafikprogramm mit Hilfe des Zauberstabes entfernt werden (dabei die Toleranz beachten), so dass der freigestellte Ausriss übrig bleibt. Diesen kann man dann zum Beispiel sehr gut als teiltransparentes GIF exportieren.

Wenn man die Vorlage aber nicht zerreißen will oder kann, weil es beispielsweise schlichtweg keine Vorlage gibt, dann muss man in die Trickkiste greifen. Der Adobe Photoshop (ich verwende hier die Version 5.0) bietet dafür alle Werkzeuge, um das mit wenigen Schritten zu erreichen. Der folgende Text soll dabei kein Workshop sein, den man Schritt für Schritt befolgen muss - er soll nur ein wenig Inspiration liefern.

Zuerst scannt oder zeichnet man den Teil der Zeitung, der zu sehen sein soll. Das Textwerkzeug, das Auswahlrechteck und die Funktion "Fläche füllen..." wird man dafür besonders häufig benötigen. Ein Effekt, der dem Papier eine leichte Struktur verleiht, ist ebenfalls empfehlenswert.

Für den Ausschnitt, der nun gemacht werden soll, benötigt man irgend eine Art von Maske. Der Photoshop ist in dieser Beziehung besonders vielseitig, da er eine verwirrende Fülle von Möglichkeiten bietet, das Gewünschte zu erreichen.

Eine der Möglichkeiten ist, eine neue Ebene zu erstellen, diese schwarz zu füllen und aus der Mitte ein Viereck in der gewünschten Größe des Zeitungsausschnittes auszuschneiden (Auswahlrechteck und Taste Entf). Eine andere Möglichkeit ist, einen neuen Alphakanal zu erzeugen und auf diesen ein weißes Viereck zu zeichnen. Später kann man dann eine Auswahlmaske in dieser Form erzeugen lassen, indem man die Strg-Taste festhält und auf den Alphakanal in der Liste klickt. Der gleiche Weg bietet sich bei einer teiltransparenten Ebene an. Mit Strg und der Maus kann die Auswahlmaske und aus dieser sogar eine Ebenenmaske erzeugt werden.

Ich möchte an dieser Stelle eine echte Ebenenmaske ohne die soeben erklärten Umweg verwenden. Dazu ist es nötig, zuerst einmal alle Teilebenen der Zeitung zu vereinigen (Funktion "auf Hintergrundebene reduzieren"). Um die Ebenenmaske erstellen zu können ist es außerdem notwendig, sich von der Hintergrundebene zu trennen. Das geht am einfachsten, indem man auf die Ebene mit dem Namen "Hintergrund" doppelt klickt und ihr einen anderen Namen gibt. Das genügt, um sie in eine normale freischwebende Ebene zu verwandeln.

Ebenen

Nun wird die "Ebenenmaske hinzugefügt", wobei man sinnvollerweise erst einmal "nichts maskieren" sollte, weil das Bild sonst vollständig verdeckt - eben maskiert wäre. Ein Klick auf die Maske in der Ebenenauswahl ist jetzt ein wenig verwirrend, weil diese Maske nicht angezeigt wird, aber an dem Symbol (gestrichelter Kreis) erkennt man, dass alle folgenden Schritte nicht das Bild sondern die Maske modifizieren. Nun wird eine Rechteckauswahl in der gewünschten Größe erstellt, diese Auswahl umgekehrt und der nun gewählte äußere Rand mit Schwarz gefüllt. Jetzt sollte der Zeitungsausschnitt bereits langweilig rechteckig ausgeschnitten und freigestellt sein.

Das Letzte

Der eigentliche Trick basiert nun auf dem Verzerrungs-Filter "Schwingungen". Zwei Mal muss dieser Filter auf die Maske angewandt werden - einmal mit sehr kleinen Einstellungen, um die Struktur des Papieres zu simulieren, und einmal mit etwas größeren, um die gewellte Risskante nachzubilden. Für mich haben sich folgende Werte bewährt:

- Anzahl Generatoren: 3
- Wellenlänge: 1 bis 10
- Amplitude: 1 bis 1
- Skalierung: 100%
- Typ: Dreieck

Für den zweiten Durchgang wird lediglich die Obergrenze der Wellenlänge auf 25 verschoben, und der Wellentyp "Sinus" gewählt.

Schwingungen

Das nun fertige Bild kann noch ein wenig beschnitten werden (Rechteckauswahl und "Freistellen"), bevor man es beispielsweise im GIF-Format exportiert.

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